Erst Kinderkino, dann Kino im Salon

Einmal im Monat, an einem Mittwoch, verwandelt sich das Kultur: Haus Dacheröden in ein Kino. Dann werden im Rahmen der Reihe „Erlesene Filme“ erfolgreiche Literaturverfilmungen gezeigt. In der kommenden Woche geht das Licht sogar gleich zweimal aus. Am Nachmittag ist der Kinderfilm „Die kleine Hexe“ nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Otfried Preußler zu erleben. Genauer gesagt die Filmversion des Jahres 2018 mit Karoline Herfurth in der Titelrolle und mit Axel Prahl, der dem Raben Abraxas seine Stimme leiht. Die Filmeinführung mit kindgerechtem Gespräch wird durch den Kooperationspartner, das Deutsche Kinder Medien Festival Goldener Spatz, gestaltet.

Am Abend steht dann die Tragikomödie „Boxhagener Platz“, zu dem Torsten Schulz neben dem Originaltext auch das Drehbuch verantwortete, auf dem Programm. Die „Frankfurter Rundschau“ nannte die Produktion einen „ungewöhnlichen Film über die DDR, fern jeder Ostalgie und dennoch auf eine bestimmte Weise warmherzig, die man früher volkstümlich genannt hätte.“ Er treffe die Stimmung aus Unfreiheit und sentimentaler Sehnsucht besser als all seine Vorgänger im Genre des deutschen Erinnerungsfilms.

1968 in Ostberlin: Studentenunruhen und sexuelle Revolution im Westen, Panzer in Prag. Und auf dem Ostberliner Boxhagener Platz erleben Oma Otti (Gudrun Ritter) und ihr zwölfjähriger Enkel Holger (Samuel Schneider) ihre ganz eigenen Abenteuer, führt filmstarts.de in die Handlung ein. Otti hat schon fünf Ehemänner ins Grab gebracht und dem sechsten geht es auch nicht mehr so gut, als sie Avancen von Altnazi Fisch-Winkler (Horst Krause) und Ex-Spartakuskämpfer Karl Wegner (Michael Gwisdek) erhält. Otti verliebt sich in Karl und plötzlich ist Fisch-Winkler tot. Holger wird zum Hobbydetektiv und lernt dabei einiges über die Liebe, die 68er Revolte und wie man mit „revolutionären“ Geheimnissen Frauen rumkriegt. Bis Holger einen Fehler begeht, der ausgerechnet Karl in Gefahr bringt.

Trockener Humor, Melancholie und Berliner Charme – mit diesen Zutaten wirft Boxhagener Platz einen Blick zurück auf die 60er Jahre. Und auf eine wunderbare Liebesgeschichte zwischen einer älteren Dame und einem eleganten Ex-Spartakisten. Der Film ist eine Liebeserklärung an die Stadt Berlin, an den kleinen Kosmos Boxhagener Platz und seine liebenswerten Bewohner und gleichzeitig eine Hommage an fantastische Schauspielgrößen aus Ost und West.

An sie wird die renommierte Erfurter Filmemacherin Susanne Aßmann sicher erinnern, wenn sie wie gewohnt als Kuratorin zu Beginn eine Einführung gibt, die dem Publikum einen Einblick in die Hintergründe des Films gestatten soll. Da die Platzanzahl begrenzt ist, wird empfohlen, die Tickets frühzeitig zu sichern.

 

                        Das Kinderkino zeigt

                        „Die kleine Hexe“

                        von Michael Schaerer (Regie)
                        nach dem gleichnamigen Buch von Otfried Preußler

Mittwoch, 20. März 2024, 16:00 Uhr
Eintritt 6,00 Euro und ermäßigt 4,00 Euro im Vorverkauf
und 8,00 Euro und ermäßigt 6,00 Euro an der Tageskasse

 

In der Reihe „Erlesene Filme“
zeigt das Kino im Salon

„Boxhagener Platz“
von Matti Geschonneck (Regie)
nach dem gleichnamigen Roman von Torsten Schulz

Mittwoch, 20. März 2024, 19:30 Uhr
Eintritt 8,00 im Vorverkauf und 10,00 Euro an der Abendkasse

Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt

Karten können erworben werden im Kultur: Haus Dacheröden, bei Hugendubel am Anger und im Thüringen Park sowie bei allen VVK-Stellen des Ticketshop Thüringen, im Internet über dacheroeden.de und ticketshop-thueringen.de.